Selbstheirat

Eine Ehe hat immer etwas Exklusives. Schließlich wird der Bund der Ehe nur zwischen zwei Partnern geschlossen. Eine Hochzeitsfeier kann diese Exklusivität zwar beliebig aufweichen, aber auch eine Hochzeit ohne Gäste ist durchaus nicht komplett unüblich. Was ist aber, wenn man den Gedanken der Exklusivität strikt weiterdenkt? Die Antwort darauf ist die Selbstheirat. Ohne jegliche Wertung geben zu wollen, ist dies doch so signifikant selten, dass wir diesmal ein paar Worte dazu verlieren wollen.

Selbstheirat als Statement

Ein wenig taktvolles Gemüt möchte vielleicht gleich fragen, ob dies nur ein Witz und/oder Aufmerksamkeitshascherei ist. Wir sind etwas subtiler (aber nicht viel) und wollen auch auf das Statement hinter der Selbstheirat eingehen. In einem Satz wäre es wohl „Liebe dich selbst“. Also die etwas andere Zusammenstellung der drei magischen Worte. Die Selbstheirat ist somit ein Statement, dass man nicht auf einen Partner angewiesen ist, um seine Vorstellungen, auch im Privatleben, zu verwirklichen. Besonders relevant ist es, wenn der richtige Partner (noch) nicht zur Seite steht, jedoch aber die Familie und Freunde schon mehr als beiläufig nach den Hochzeitsplänen fragen. Zum Glück ist der gesellschaftliche Druck einer frühen Heirat nicht mehr stark ausgeprägt. Bestens sehen wir das anhand von Statistiken, die belegen, dass eine Frau mit 31 und ein Mann mit 34 im Durchschnitt heiraten. Dennoch können v.A. die Liebsten mal schnell anstrengend werden, wenn man ab der Grenze von 30 Jahren keine Einladung zur eigenen Hochzeit versendet.

Mediale Aufmerksamkeit

Nun darf aber natürlich auch etwas nach Aufmerksamkeit geschrien werden – von uns. 1993 ging die Nachricht von einer Selbstheirat von Linda Baker aus Los Angeles durch die amerikanischen Medien. Danach war es wieder bis auf Einzelfälle relativ ruhig um das Thema. Erst 2014 erreichte eine Selbstheirat in Großbritannien die breitere Öffentlichkeit und gründete eine gewisse Selbstliebe Bewegung. Inzwischen ist die Solohochzeit zwar immer noch eine Randerscheinung, aber zumindest nichts worüber man sich echauffiert.