Junggesellenabschied

Über den gesitteten Brauch Geschirr zu zerbrechen haben wir bereits berichtet. Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen, wie die Dämonenvertreibung, hat der Polterabend auch eine gemeinschaftliche Komponente. So kann das Brautpaar gleich zusammen poltern und aufräumen. Jetzt wollen wir über den etwas weniger geselligen Brauch, den Junggesellenabschied, schreiben. Wie anders könnte man die geschlechtergetrennte Feier auch sonst bezeichnen?

Junggesellenabschied im zeitlichen Wandel

Die Vorheiratsfeier hat ihren Ursprung bereits in der Antike. Genauer genommen in dem antiken Griechenland. Dabei konnten die Eltern der Braut zugleich die Sitten des Bräutigams beurteilen. Der Brauch hat sich seit der Antike fortgesetzt, wurde aber erst seit 1980er Jahren exzessiver, alkoholgetränkter und sexualisierter. Dieser Trend wurde aus dem  amerikanischen Raum durch Filme und Serien in alle Welt erfolgreich transportiert. So sind die Events inzwischen von einfachen Kneipentours teils zu hochprofessionellen Events geworden.

Der Ablauf

Traditionell startet der Junggesellenabschied zuhause bei der künftigen Braut oder dem Bräutigam. Der Abschied sieht für die Braut/den Bräutigam meist ein Kostüm oder Verkleidung vor. Üblich ist auch der Verkauf von Kleinartikeln, wie Alkoholfläschchen, Kondomen oder Feuerzeugen, um die Feierkasse aufzufüllen. Schließlich wird diese später in den Alkoholkreislauf reinvestiert. Die nötige Laufkundschaft lässt sich insbesondere in den Fußgängerzonen der Großstädte finden. Besonders beliebt ist auch der Verkauf der Artikel in Bummelzügen, da hier kaum Fluchtmöglichkeiten für die Außenstehende bestehen. Ist die Kasse aufgefüllt, geht es zum Höhepunkt des Abends über. Dabei reichen die Möglichkeiten von einer gutsituierten Kneipentour oder dem dynamischeren Barhopping  zum Besuch eines Stripclubs oder die Kombination aus mehreren Aktivitäten.

Der Blick über den Tellerrand

Lohnenswert ist auch ein Blick auf die Nachbarländer v.A. nach Großbritannien und die USA. In UK reicht die Feierlaune über mehrere Abende zu einem Abschiedswochenende aus. Jedoch sind auch viele Wirte und Hoteliers teils auch nicht bereit eine Bachelor Party in eigenen Lokalen & Hotels stattfinden zu lassen. Vor Allem ist dies auf die Verwüstungen und sonstige Schäden bei der Feier zurückzuführen.

Zu Bachelorparty in den Staaten fällt jedem sofort Las Vegas ein. Aber darüber reden wir ein anderes Mal.