Polterabend

Was bringt Glück? Kinderlachen, vielleicht. Aber eigentlich wollen wir diesmal über die Scherben schreiben. Oder noch präziser, über die gesittete Möglichkeit möglichst viele davon zu produzieren. Den Polterabend. Schließlich wird der Polterabend immer mehr durch einen Junggesellenabschied verdrängt. So sollte zumindest ein Blogeintrag dem alten Brauch alleine gehören.

Wie alt ist der Polterabend?

Gute Frage. Darüber streitet sich sogar die aktuelle Forschung. Daher können auch wir kaum die endgültige Antwort geben. Aber wir versuchen es trotzdem. Der Polterabend dürfte nach optimistischsten Schätzungen um die 400 Jahre alt sein. So hat der Brauch noch das 16. Jahrhundert erlebt.

Der Brauch

Was steckt eigentlich hinter dem Brauch? Schließlich könnte man dem Brautpaar das Glück auch einfach wünschen. Wie vieles aus dem Mittelalter, hat auch der Polterabend etwas mit der Vertreibung und der Abschreckung der bösen Geister zu tun. Das Geräusch der zerbrechenden Töpfe und Vasen soll dabei die Geister abschrecken. Der Vorstellung nach würden die Dämonen dabei angstvoll weglaufen, wie Katzen am Silvester. Scheinbar klappt es doch mit der Geisterabschreckung. Weiterer Zweck des Polterabends ist das Zerbrechen von etwas Altem um damit die unverbrauchte Ehe einzuläuten. Und gleich als die erste gemeinsame Aufgabe darf das zukünftige Brautpaar die Scherben aufräumen.

Zum Bruch freigegeben

Einerseits bringen die Scherben Glück, und andererseits bringt ein zerbrochener Spiegel 7 Jahre Pech. Damit man im Eifer des Gefechts nichts Falsches zerbricht, hier eine kleine Übersicht was in Bruch gehen darf. Gern gesehene Mitbringsel zum Polterabend sind Blumentöpfe und weitere Keramikartikel, wie auch Waschbecken und Toilettenschüssel. Auch Blechdosen können zum Poltern verwendet werden. Was aber Tabu ist, sind Gläser und Spiegel.

Organisatorisches Geschick

Ursprünglicher fand der Polterabend am Vorabend der kirchlichen Trauung statt. Die Gäste brachten das Töpferwerk mit und dann wurden die bösen Geister ordentlich in die Flucht gepoltert. Da die Flucht auch mal länger andauern konnte, war es dem Brautpaar erlaubt vorzeitig abzuhauen, um bei der Trauung frisch zu erscheinen. Entweder sind die Geister hartnäckiger oder die Feier allgemein länger geworden. Wie es auch sei, inzwischen ist es üblich den Polterabend Tage oder auch Wochen vor der Trauung abzuhalten